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Für Tschertschessow ist das Projekt Sotchi beendet

 

Olympia 2014, Fußball-WM 2018 und künftig auch Motorengeheul der Formel-1-WM – eigentlich herrscht in Sotchi Aufbruchstimmung. Doch der Fußballklub der 350.000-Einwohner-Stadt am Schwarzen Meer lässt mit einer Pleite aufhorchen. „Der Spielbetrieb ist bereits wegen finanzieller Probleme eingestellt. Das hat der Präsident in einer Sitzung mitgeteilt. Alle Verträge wurden aufgelöst bzw. entsprechend abgegolten“, erklärt Ex-Wacker-Coach Stani Tschertschessow, der mit Schemtschuschina Sotchi zusammen mit seinem Tiroler Co-Trainer Klaus Vogler das Projekt Aufstieg in die russische Premier League umsetzen hätte sollen.

„Wir waren nach neun Runden Erster und auf einem guten Weg, doch dann wirkten sich die hartnäckigen Gerüchte auf die Leistungen aus. Schade – ich bin überzeugt, dass wir den Aufstieg geschafft hätten, weil die ersten acht ein Aufstiegs-Play-off ausgespielt hätten“, so Tschertschessow, der so wie die Mannschaft Sotchi bereits verlassen hat. Russlands First Division erstreckt sich diese Saison über eineinhalb Jahre, weil die Terminplanung an die europäischen Ligen angepasst wird.

Was bringt die Zukunft? „Ich besuche zurzeit meine Eltern in Ossetien und fliege am 22. August nach Moskau, dann weiß ich mehr. Ein Angebot aus dem Ausland lag schon vor, doch das wollte ich nicht annehmen“, vermeldete der 47-jährige Ex-FC-Tirol-Torhüter gestern aus seiner Geburtsstadt Alagir in Nord­ossetien. Wie fällt der Rückblick auf die Station Sotchi aus? „Zwiespältig. Die finanziellen Probleme waren allgegenwärtig. Dennoch war das für mich persönlich keine verlorene Zeit. Ich habe mich weiterentwickelt. In Russland ist, wie man sieht, alles möglich. Olympische Winterspiele in einem Kur- und Badeort, aber halt auch ein vorzeitiges Ende mitten in der Fußballmeisterschaft.“

Ähnlich ist die Gemütslage bei Klaus Vogler, der als Stanis Co-Trainer am Schwarzen Meer unter Vertrag stand und gestern wieder nach Kufstein zurückkehrte. „Warum der Spielbetrieb eingestellt wurde, ist mir bis heute nicht klar. Schade, ich hätte auch um weniger Geld weitergemacht. Eine Zeit, die ich nicht missen möchte“, lässt der 43-Jährige den Sotchi-Abstecher noch einmal Revue passieren: „Russisch unterhalten kann ich mich noch nicht. Doch im Training klappte es mit den diversen Kommandos schon ganz gut. Die Reisen zu den Auswärtsspielen waren von den Entfernungen gewaltig. Ich habe immer und überall versucht, Land und Leute kennen zu lernen.“ Und Sotchi? „Die Stadt ist zurzeit eine einzige Baustelle. Irgendwann fliege ich noch einmal hin und schaue mir an, wie alles ausschaut, wenn es fertig ist.“



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